Weinberg
Geschichte
Die Geschichte des Weinbergs begann mit dem wohl ältesten Hinweis auf die Weinbergslage „First“ im Taubertal. Dieser stammt aus einer Urkunde aus dem Jahr 1476. Die Weinbergslage wurde damals mit „Fyerst“ benannt. Damals waren es die Zisterzienser-Mönche, welche diese Weinbergslage bewirtschafteten. Sie brachten Ihr Wissen über den Weinbau mit in das Tauertal und ebenso in das von Ihnen gegründete Kloster Bronnbach nahe des Reicholzheimer First.
Weinbergslage & Terroir
Die Einzellage „First“ umfasst insgesamt 19 Hektar, ist südlich exponierte und steigt sanft auf eine Höhe von 300 m an.
Das Gestein ist Unterer Muschelkalk mit hohem Steinanteil und Wellenkalk wobei die westliche Spitze des Hangfußes auf Oberem Buntsandstein steht, genauer gesagt auf einem bröckeligen, dunkelroten Röttonstein, der am Übergang des Zeitalters des Buntsandsteins zum Unteren Muschelkalk entstanden ist – zur Zeit der Überflutung des Germanischen Beckens durch das sogenannte Muschelkalkmeer, einem Nebenmeer des Urozeans Tethys.
Bis heute findet man Versteinerungen von damaligen marinen Lebewesen im Weinberg, umgangssprachlich werden sie als Steinmuscheln bezeichnet. Dementsprechend sind die Reben gut mit Mineralien versorgt. Ebenso gut ist dies für den Weinbau, da sich die Böden aus Muschelkalk rasch erwärmen und nur sehr langsam auskühlen. Zudem begünstigt der helle Boden die Reflexion der Sonnenstrahlen und bewirkt die Farbintensität der Rotweintrauben.
Vegetation
Auf der Kuppe des Weinberg-Hanges wurde zum Schutz vor kalten Ostwinden Wald angepflanzt, um folglich für ein besseres Kleinklima zu sorgen.
Mit ca.1.370 Sonnenscheinstunden während der Vegetationszeit ist der „First“ sonnenverwöhnt, jedoch verursachen von Zeit zu Zeit strenge Winter und Spätfröste große Schäden. Der „First“ liegt im Regenschatten des Odenwaldes und Spessarts, daher kann es im Sommer sehr trocken werden und die Weinstöcke müssen tief wurzeln, um an das nötige Wasser in den tiefen Spalten und Klüften zu gelangen. Infolge dessen sind die Weine mineralisch-kräftig und sehr langlebig. Muschelkalkböden gelten daher weltweit als die besten und prägendsten Böden für alle Burgundersorten.
Bearbeitung
Um Spitzenweine zu erzeugen benötigt es Trauben von höchster Qualität. Wir führen daher alle Arbeitsschritte im Weinberg mit höchster Sorgfalt aus. Dabei sind Erfahrung, Wissen und Risikomanagement der Schlüssel zum Erfolg, denn die Weinbergsbearbeitung erfordert eine Serie von aufeinander abgestimmten und über das Jahr verteilten Arbeitsschritten.
Bei der Bewirtschaftung der Rebflächen ist es für uns wichtig diese im Einklang mit der Natur vorzunehmen, folglich einen nachhaltigen Anbau mit minimalen Eingriffen in das Ökosystem sicherzustellen, mit dem Ziel vollständig auf Herbizide und Insektizide zu verzichten.
Keller
Die Liebe zu den Trauben und das Traditionsbewusstsein kommt mit den von Hand gelesenen Trauben vom Weinberg in den Keller. Hier wird bewahrt und weitergeführt was mit viel Sorgfalt und Engagement im Weinberg entstanden ist.
Die Mineralität und Farbintensität bei den Rotweinen prägen den Charakter unserer Weine. Unsere Bodenschätze werden alle konsequent trocken ausgebaut. Die Rotweine werden schon ab der Einstiegsstufe (VDP.Gutswein) im Holzfass oder Barriques ausgebaut, wobei die Weißweine vor allem klassisch im Edelstahltank.
In besonderen Jahrgängen erzeugen wir zudem hochwertige Dessertweine.
Das Wichtigste ist bei allen Schritten die schonende Verarbeitung der Trauben, um das Einzigartige unseres Terroirs herauszuarbeiten und unverkennbare Weine zu erzeugen.