Weinguide Deutschland 2023
Tauberfranken, diese nordöstliche Ecke Badens, die an das fränkische Weinland grenzt, haben wohl nur wenige auf dem Radar, wenn es um große Weine geht.
Dass diese hier zu finden sind, ist zu einem Gutteil das Verdienst von Konrad Schlör, der sich nicht nur mit seinen weißen, sondern vor allem mit seinen roten Gewächsen einen Namen gemacht hat. Klar ist die rote Leitsorte ist auch in diesem VDP-Betrieb der Spätburgunder, der im OBEREN FIRST das immer zuverlässige Große Gewächs hervorbringt.
Auch im komplizierten Jahr 2021 ist ihm hier ein großartiges Ergebnis gelungen, das im Hinblick auf Eleganz, Nachhaltigkeit und Finesse, die man in dieser Klasse erwartet, keine Wünsche offenlässt.
Doch Jahr für Jahr singen wir nun schon ein Loblied auf den Fyerst, einen Ausnahme-Schwarzriesling. Und auch diesmal haben wir allen Grund dazu. Mit dem 2020er hat Konrad Schlör wieder ein extra feines Exemplar hervorgebracht, das trotz seiner 14 Prozent Alkohol völlig schwerelos und duftig daherkommt. Man sollte ihm allerdings noch etwas Ruhe im Keller gönnen und in der Zwischenzeit zu seinem „kleinen Bruder“, dem 2021 Schwarzriesling R, greifen, der ähnliche Anlagen besitzt und bereits jetzt Freude macht. Aber natürlich zollen wir auch den Weißen den gebührenden Respekt.
Im superheißen Jahr 2022 Weine mit derartiger Frische zu produzieren, ist ein nicht zu unterschätzendes Kunststück.
Am Horizont winkt der vierte Stern – mit einigem Recht hätten wir ihn auch schon dieses Jahr
verleihen können. Schade allerdings, dass uns heuer nur die Spitzen der Kollektion erreichten.
Wir sind sicher, dass uns auch die Basisqualitäten überzeugt hätten, um das zu bestätigen. Im Hinblick
darauf verschieben wir unser Urteil noch einmal um ein Jahr. Aber aufgeschoben ist ja nicht
aufgehoben.